Wusstest Du, dass man auch zu viel Bürsten kann? Und wann ist Ausspucken eigentlich in Ordnung?
1. Der Mythos von der Stärke: Je kräftiger man seine Zähne schrubbt, desto sauberer werden sie.
Die Wirklichkeit sieht so aus: Hast Du Dich jemals gefragt, warum wir uns die Zähne putzen? Natürlich tun wir das, um sie gesund zu halten. Was wir beim Schrubben tatsächlich machen, ist, Zahnbelag zu entfernen: eine weiche Schicht aus Bakterien und Essensresten, die Deine Zähne bedeckt.
Und weil der Belag so weich ist, ist es wirklich nicht notwendig, Gewalt anzuwenden. Sanfte Bewegungen mit einer weichen Bürste sind alles, was es braucht. Zu kraftvolles Putzen dagegen beschädigt sowohl die äußere Schutzschicht der Zähne als auch das Zahnfleisch.
Mit anderen Worten: Kräftiges Schrubben kann mit der Zeit zu Defekten am Zahn und zu entzündetem Zahnfleisch führen.
2. Der Mythos vom Essen: Ich muss mir nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen.
Die Wirklichkeit sieht so aus: Ständig gleich zur Zahnbürste zu greifen, kann mehr schaden als nützen.
Wenn Du isst, steigt der Säuregehalt in Deinem Mund. Das hilft Dir, die Nahrung zu zersetzen. Putzt man die Zähne, während diese Säuren noch aktiv sind, reibt man sie tiefer in den Zahnschmelz und beschädigt die Zähne.
Glücklicherweise hat Dein Mund eine natürliche Lösung dafür gefunden: Er verwendet Speichel, um die Säuren zu neutralisieren und die Mundhöhle zu spülen.
Lass Deinem Körper etwas Zeit für seine Arbeit und warte mindestens 30 Minuten nach einer Mahlzeit, bevor Du Dir die Zähne putzt.
3. Der Mythos vom Blut: Zahnfleischbluten ist schlimm, ich sollte aufhören, zu putzen.
Die Wirklichkeit sieht so aus: Flipp nicht gleich aus, wenn Du Blut im Waschbecken siehst, während Du Dich um Deine Zähne kümmerst. Und höre auch nicht auf zu putzen.
Du muss Dir keine Sorgen machen, dass Du das Zahnfleisch dadurch noch mehr reizt. Es stimmt zwar, dass gesundes Zahnfleisch nicht blutet, aber Blut ist in dieser Situation eigentlich die Lösung und nicht das Problem.
Wenn Dein Zahnfleisch blutet, bedeutet das, dass Dein Körper Antikörper schickt, die dem Zahnfleisch helfen, mit schädlichen Bakterien fertig zu werden.
Der beste Weg, um diese Bakterien loszuwerden, ist, weiter zu putzen und den Raum zwischen den Zähnen mit einer Interdentalbürste zu reinigen.
4. Der Mythos vom Wasser: Ich muss meinen Mund nach dem Zähneputzen ausspülen.
So sieht die Wirklichkeit aus: Dieser Mythos gehört zu den häufigsten Irrtümern über die Mundgesundheit.
Eine in Großbritannien durchgeführte Studie ergab, dass zwei von drei Menschen nach dem Zähneputzen ihren Mund mit Wasser ausspülen.
Durch das Spülen mit Wasser oder Mundwasser unmittelbar nach dem Bürsten wird jedoch Fluorid, der wichtigste Bestandteil der Zahnpasta, entfernt. Fluorid schützt den Zahnschmelz und hilft, den Säuregehalt im Mund zu erhalten.
Willst Du die Wirkung von Fluorid erhöhen, dann spuck die Zahnpasta einfach aus, anstatt zu spülen.
5. Der Mythos über Schmerzen: Solange ich keine Schmerzen habe, muss ich nicht zum Zahnarzt gehen.
Die Wirklichkeit sieht so aus: Schmerzen oder eine erhöhte Kälteempfindlichkeit sind in der Regel Anzeichen dafür, dass Du schon früher zu Deinem Zahnarzt hättest gehen sollen.
Denn bis Karies und Zahnfleischerkrankungen anfangen zu schmerzen, kann es eine Weile dauern.