How to Brush

7 Fragen rund um Bleaching, beantwortet von einem Zahnarzt

Was ist der sicherste Weg, weißere Zähne zu bekommen? Wie sicher sind rezeptfreie Produkte zum Aufhellen der Zähne? Kann Aktivkohle dabei helfen? Unsere Dentalfachfrau und Dozentin der Curaden Academy, Dr. Mia Girotto, stand uns im Interview Rede und Antwort.

1. Warum sind Zähne irgendwann mal nicht mehr so weiß? Sie bestehen doch aus Knochen, oder? 

Eins nach dem anderen: Zähne sind keine Knochen. Sie bestehen aus mineralisiertem Gewebe. Zähne sind somit ähnlich wie Knochen, aber nicht wirklich welche. Ihr Hauptgewebe besteht aus Dentin und Zahnschmelz und ihre Farbe ist eine Mischung der Farben dieser beiden Hauptkomponenten.

Dentin macht einen Großteil deines Zahns aus und besitzt einen bräunlich-gelben Farbton. Der Zahnschmelz bedeckt das Dentin und ist eines der härtesten Materialien  im menschlichen Körper. Zahnschmelz hat einen weißeren und leicht bläulichen Farbton, ist halbtransparent und ziemlich dünn.  

Die Farbe der Zähne hängt also letztendlich von drei Faktoren ab: Von der Farbe des Dentins und davon, wie dick dein Zahnschmelz ist und wie viele Verfärbungen sich darauf angesammelt haben.

Als Kinder haben wir weißere Zähne, weil unser Zahnschmelz dicker ist. Je älter wir werden, desto mehr nutzt sich unser Zahnschmelz ab und die Farbe des daruntergelegenen Dentins kommt zum Vorschein. 

Mit den Jahren wird der Zahnschmelz auch etwas brüchig, er weist kleine Kratzer und Risse auf, in denen sich Nahrungsreste sammeln können. Das führt zu Verfärbungen und somit auch zu einer Veränderung der Zahnfarbe, ein Prozess der völlig normal ist.

Diese winzigen Spuren von Nahrungsresten, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben, können die für erwachsene Zähne charakteristischen dunkleren Verfärbungen ausmachen.

Die Farbe der Zähne hängt also letztendlich von drei Faktoren ab: Von der Farbe des Dentins und davon, wie dick dein Zahnschmelz ist und wie viele Verfärbungen sich darauf angesammelt haben.

Grundsätzlich kann alles, was du isst und Farbe hat, winzige Spuren auf deinen Zähnen hinterlassen. Einige Substanzen hinterlassen hartnäckigere Flecken, dazu zählen zum Beispiel Wein, Kaffee, oder Tabak. 

Das kannst du sehr gut bei Rauchern sehen: Teer hat sich buchstäblich in die Poren des Zahnschmelzes eingebettet. Auch die Nutzung von Vapern kann zu Verfärbungen führen. Zwar ist Nikotin farblos, wenn es flüssig ist, aber es bekommt eine bräunliche Farbe, sobald es mit Sauerstoff in Berührung kommt. 

Im Endeffekt: Die Zähne verfärben sich, weil wir sie nutzen. 

2. Kann ich die natürlichen Verfärbungen an den Zähnen vermeiden?

Sicher, aber nur bis zu einem gewissen Grad. 

Wenn deine Zähne länger weiß bleiben sollen, sind die richtigen Abläufe bei der Mundhygiene sehr wichtig: Putze sorgfältig und konzentriere dich auf die richtige Putztechnik. Reinige jede harte Oberfläche in deinem Mund sanft, von vorne nach hinten, mit einer Hand- oder Elektrozahnbürste, die über ein weiches und dichtes Borstenfeld verfügt.

Im Laufe der Jahre bekommt der Zahnschmelz winzige Risse, und Kratzer. Hier können, aufgrund von Lebensmittelresten, Verfärbungen entstehen.

Wichtig ist, dass du keine der harten Oberflächen im Mund überspringst. Auch die Zahnzwischenräume, Implantate oder Brücken sollten gründlich geputzt werden.

Auch ausschlaggebend: Vermeide Substanzen, die zu Verfärbungen führen. Dazu zählt nicht nur Tabak. Auch zuckerhaltige Getränke können Verfärbungen begünstigen, denn sie enthalten Zitronen – oder Phosphorsäuren.

Diese Säuren stören nämlich das chemische Gleichgewicht des Zahnschmelzes und machen ihn somit anfälliger für die Bildung kleiner Poren, die sich wiederum  verfärben können. Die Säuren machen den Zahnschmelz auch anfälliger für Karies. 

Lebensmittelreste gelangen in die Poren des Zahnschmelzes und verfärben sie langfristig.

Auch wenn man eine gute Mundpflege betreibt, wird der Zahnschmelz im Laufe unseres Lebens immer schlechter bzw. dünner. Unsere Zähne nutzen sich eben einfach ab und verlieren ihre ursprüngliche weiße Farbe, das ist vollkommen natürlich. 

3. Was macht ein professionelles Bleaching?

Das ist in der Regel eine Kombination aus zwei Verfahren: Dem Bleichen und Polieren. Wichtig ist, dass lediglich der Zahnarzt eine solche Behandlung vornehmen sollte.

Der Zahnarzt trägt ein spezielles Gel auf, das Bleichmittel enthält. Viele Gele enthalten Wasserstoffperoxid, ein Mittel, das auch zum Bleichen von Haaren oder für die Produktion von Waschmitteln verwendet wird. 

Bleichmittel zerlegen die organischen Bestandteile, aus denen die Verfärbungen der Zähne bestehen. 

Es ist wichtig, das Bleichen der Zähne immer unter ärztlicher Aufsicht und in zertifizierten Praxen durchzuführen. Nur ein Fachmann sieht, ob er im Einzelfall von einem Bleaching abraten muss.

Wird aber Bleaching zu aggressiv oder über einen längeren Zeitraum angewandt, droht dem Zahnschmelz die Gefahr zu brechen. Daher muss Bleaching streng überwacht, in sorgfältiger Dosierung und in zeitlich ausreichenden Abständen angewendet werden. Nötig sind auch einige Schutzmaßnahmen, die während und nach dem Eingriff zum Einsatz kommen. 

Nach einem solchen Eingriff, sollte man unbedingt die Empfehlungen des Zahnarztes befolgen. Zudem fertigt er ein Überwachungsprotokoll an. Werden Bleichprodukte unbeaufsichtigt angewandt, geschieht all das nicht und es kann zu Schäden an den Zähnen kommen. Wende dich daher lieber immer an einen Zahnarzt. 

Mit dem Polieren glättet dein Zahnarzt die Oberfläche des Zahnschmelzes, um Rillen und Risse zu mindern und zu glätten, was wiederum Verfärbungen und die Ansammlung von Bakterien vermeiden soll. 

Der Zahnschmelz fühlt sich nach dem Eingriff sehr glatt an. Mit der Zeit setzt sich allerdings die natürliche Abnutzung fort und er bekommt wieder Risse und Kratzer, was völlig normal ist. 

4. Wie wirkt sich Bleichen und Polieren auf den Zahnschmelz aus?

Er wird dünner und damit schwächer, besonders bei Verwendung einiger aggressiverer Materialien und ohne ausreichenden Schutz. 

Dies kann manchmal zu Nebenwirkungen führen, etwa einer erhöhten Temperatur – oder Druckempfindlichkeit der Zähne, das heißt sie sind nicht mehr so gut geschützt. Das gilt insbesondere für Personen mit dünnerem Zahnschmelz. 

Ich kann es nicht genug betonen: Es ist unerlässlich, dieses Verfahren unter Aufsicht und ausschließlich in lizensierten Zahnarztpraxen durchzuführen.

Bedenke, dass nur ein Fachmann den Zustand deiner Zähne richtig beurteilen und das beste Verfahren empfehlen kann.

Nur Zahnärzte wissen, welches Verfahren und welche Materialien sich am besten für deine Zähne eignen, damit keine unerwünschten Nebenwirkungen entstehen. In einigen Fällen kann dir ein Fachmann sogar vom Bleaching abraten. 

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Sollte das Bleaching aber erfolgreich verlaufen sein und weil wir ja unsere Zähne anschließend trotzdem noch weiter benutzen werden,  ist es wichtig, Ess- und Genussgewohnheiten zu hinterfragen, weil sich die Zähne sonst rasch wieder verfärben können. 

Ich empfehle dir, nach dem Bleaching öfter den Zahnarzt aufzusuchen, denn gerade dann ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig.

5. Warum stellen wir nicht einfach den Zahnschmelz wieder her?

Interessante Tatsache: Obwohl fast alle anderen Gewebe regeneriert werden können, kann unser Körper den Zahnschmelz nicht auf natürliche Weise wiederherstellen. Sobald der Zahnschmelz erodiert ist, ist er weg.

Der beste Weg für einen starken Zahnschmelz ist nach wie vor die richtige Zahnpflege.

Es ist wichtig, die richtige Putztechnik anzuwenden  und das mit sanftem, nur leichtem Druck. Noch essentieller ist die Art der Borsten auf der Zahnbürste: Die Borsten sollten sehr schonend, aber gleichzeitig sehr effizient sein.

Beim regelmäßigen Zähneputzen werden die Bakterienkolonien zerstört, die sich auf den Zähnen ablagern, sodass sie erst gar nicht die Chance haben, die Zahnoberfläche anzugreifen. Das Zahnfleisch profitiert auch davon, was wiederum zur allgemeinen Gesundheit der Zähne beiträgt.

Es wird auch empfohlen, Zahnpasta zu verwenden, die zur Remineralisierung des Zahnschmelzes beitragen kann. Sie sollte jedoch nicht abrasiv sein, was noch wichtiger ist.

Vielleicht werden Wissenschaftler eines Tages künstlichen Zahnschmelz erfinden und wir werden in der glücklichen Lage sein, seinen ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, aber im Moment lautet die Devise: vorbeugen oder reparieren.

Kurzum: Wir müssen uns um unseren Zahnschmelz kümmern, solange wir ihn noch haben. Auch wenn manche Therapien, wie z.B. Polieren, nicht unbedingt schlecht sind, sollte man es nicht übertreiben. Auf alle Fälle sollte man immer den Zahnarzt fragen, bevor man die Zähne mit Mitteln oder Techniken belastet.

6. Was ist mit Bleaching zu Hause und wie wirken überhaupt Whitening Zahnpasten?

Bei aufhellenden Zahnpasten ist es ratsam, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. In den meisten Fällen enthalten sie nur eine geringe Konzentration eines milden Bleichmittels, das für einen längeren Gebrauch gedacht ist.

Ein weiterer Inhaltsstoff, den man in Whitening Zahnpasten oft findet, sind Schmirgelpartikel. Man kann sich diese als winzige Sandkörner vorstellen, die den „Schmutz“ von den Zähnen wegschrubben.

Manchmal sind diese Schmirgelpartikel erheblich größer als nötig, was für die Zähne potenziell schädlich sein kann. Denn, na ja, das Schrubben von harten Partikeln auf einer harte Oberfläche, wie es der Zahnschmelz ist, kann Risse und Kratzer erzeugen, und das ist ja etwas, was wir vermeiden möchten.

Die Größe der Schmirgelpartikel wird mit dem „RDA“-Wert definiert. RDA steht für “relative Dentinabrasion”. Je höher der angegebene Wert, desto abrasiver (und aggressiver) die Zahnpasta und daher auch schädlicher. Zahnpasten mit einem RDA-Wert von bis zu 70 gelten als gering abrasiv.

Obwohl heutzutage viel Wert auf die chemische Zusammensetzung gelegt wird, haben viele Zahnpasten immer noch zu hohe RDA-Werte, was wirklich schade ist.

In einigen Ländern bieten Apotheken rezeptfreie Whitening-Kits an, die man sogar auch online kaufen kann. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Zahnbleichgele unterschiedlicher Konzentration und Intensität.

Das Hauptrisiko bei solchen Kits besteht darin, dass sie eventuell übertrieben und auch viel zu oft genutzt werden können. Um schnellere Ergebnisse zu erzielen, werden diese Produkte von manchen Menschen länger oder öfter verwendet, als in der Anwendungsanleitung empfohlen.

Schlimmer noch, manche fangen dann an, systematisch Whitening Produkte zu nutzen, bei dem ihre Zähne länger und regelmäßig gebleicht werden. Dies ist eine schreckliche Idee – in einigen Fällen führt das zu bleibenden Schäden, der Zahnschmelz wird sehr dünn und überempfindlich.

Immer dran denken: nur ein Fachmann kann den Zustand deiner Zähne richtig beurteilen, das beste Verfahren und die passenden Produkte empfehlen.

7. Was ist mit Aktivkohle?

Ah ja, Aktivkohle. Auf Instagram gibt es ja zurzeit einen Trend, wonach man sich die Zähne sofort aufhellen kann, wenn man sie mit Aktivkohlepulver putzt… Sehen wir aber erstmal, was Aktivkohle denn überhaupt ist und wie sie wirkt.

Kohlenstoff oder eben Kohle ist das, was übrig bleibt, nachdem ein Baum niedergebrannt ist. Um Aktivkohle herzustellen, nimmt man eine kohlenstoffhaltige Quelle – wie z.B. Holz oder Bambus, behandelt sie mit speziellen chemischen Stoffen und setzt sie dann, unter extremen Temperaturen, in Brand. Das Ergebnis ist ein schwarzes Pulver.

Aktivkohle wird wegen ihrer hochporösen Struktur eingesetzt. Sie ist so porös, dass auch nur eine klitzekleine Menge an Aktivkohle eine innere Oberfläche von mehreren Quadratzentimetern haben kann – das ist ziemlich viel und sehr beeindruckend.

Wo es viele Poren gibt, kann auch viel adsorbiert werden, so dass Aktivkohle wie ein Schwamm wirkt, aber eben im Mikromaßstab. Das macht sie höchst effektiv beim Absorbieren von sehr kleinen Partikeln, wie die Verfärbungen auf deinen Zähnen.

In einfachen Worten, Aktivkohle ist sehr gut darin, winzige Partikel wie Mikromoleküle und verschiedene Toxine aufzuwischen.

Und genau hier ist der Haken bei der ganzen Geschichte. Die Verfärbungen deiner Zähne bestehen nicht nur aus Flüssigkeiten und Ölen, die auf deinem Zahnschmelz sitzen und darauf warten, einfach aufgewischt zu werden. Sie haben sich in die Mikrorisse und in die kleinsten Poren deines Zahnschmelzes eingenistet. Da braucht es schon einiges an Zeit, bis die Aktivkohle an diese Stellen gelangt.

Das heißt, dass ein einmaliges Zähneputzen mit Aktivkohle keine sofort sichtbare Wirkung hat. Du musst wochenlang regelmäßig mit Aktivkohle putzen, um den Effekt zu sehen.

Aber Vorsicht: reines Aktivkohlepulver kann sehr abrasiv sein. Wenn du deine Zähne mit purem Aktivkohlepulver putzt und den RDA-Wert der Aktivkohlepartikel nicht kennst, besteht die Gefahr, dass du tatsächlich die Oberfläche des Zahnschmelzes abschrubbst und Mikrokratzer hinterlässt.

Wenn ich zwischen reinem Aktivkohlepulver und aktivkohle-haltiger Zahnpasta wählen müsste, würde ich immer professionell hergestellte und geprüfte Zahnpasten empfehlen.

Natürlich haben Zahnpflegeunternehmen Aktivkohle schon längst für sich entdeckt und aktivkohlehaltige Zahnpasten auf den Markt gebracht. Die meisten von ihnen sind nicht abrasiv, um so den Zahnschmelz zu schützen. Sie enthalten außerdem auch andere nützliche Inhaltsstoffe,  wie Zahn- und Knochenmineralien, aber auch Fluorid, als potenzielle Remineralisierungsstoffe für die Zähne.

Wenn ich zwischen reinem Aktivkohlepulver und Aktivkohle-haltiger Zahnpasta wählen müsste, würde ich immer professionell hergestellte und geprüfte Zahnpasten empfehlen.