Eine Schwangerschaft wirkt sich in vielerlei Hinsicht auch auf deine Zähne aus: angefangen bei den Hormonschwankungen im Körper bis hin zu den veränderten Lebensumständen und Gewohnheiten, die eine Schwangerschaft mit sich bringen kann. Aber keine Sorge – wenn du weisst, was da vor sich geht, kannst du auch entsprechend damit umgehen.
In diesem Artikel klären wir dich über die grössten Veränderungen deines Zahnstatus während der Schwangerschaft auf und verraten dir, wie deine Zähne diese besondere Zeit ohne Schäden überstehen.
Ganz kurz: Was passiert und wie du damit umgehen kannst
Es sind vor allem drei Dinge, die deine Zähne betreffen:
- Hormonveränderungen: Sie können dazu führen, dass sich der Biofilm schneller aufbaut. Beachtet man diese Tatsache nicht, so könntest du Plaque oder Karies entwickeln.
- Heisshunger: Er kann zu einer Veränderung deiner Mundflora führen, besonders dann, wenn du damit anfängst, zucker- oder säurehaltige Sachen (Fruchtsäfte oder Limonaden) zu trinken. Dies könnte deinen Zahnschmelz anfälliger für Bakterien oder mechanische Schäden (z. B. beim Putzen) machen.
- Morgenübelkeit: Sie kann das chemische Gleichgewicht in deinem Mund empfindlich stören. Musst du dich übergeben und du putzt dir gleich darauf die Zähne, riskierst du, deinen Zahnschmelz zu beschädigen.
Bedenkst du diese Dinge jedoch frühzeitig, dann sind Schäden gut vermeidbar. Alles, was du tun musst: Halte ein striktes Zahnpflege-Ritual ein. Naja, eigentlich solltest du das auch tun, wenn du nicht schwanger bist – aber jetzt ist es wirklich wichtig, dass deine Zähne rundum sauber und richtig geputzt werden.
Hier gibt’s noch mehr Infos zu den wichtigsten Mundgesundheits-Problemen während der Schwangerschaft – und wie du am besten damit umgehst:
Verstärkte Biofilm-Bildung
Unser Mund ist immer von Bakterien besiedelt. Sie leben auf unseren Zähnen und vermehren sich. Das ist ein völlig natürlicher Vorgang, und im Laufe der Evolution hat sich unser Körper mit ihnen arrangiert und es geschafft, sie auf ein harmloses Minimum zu reduzieren. Unser Speichel zum Beispiel hat auch eine leicht antibakterielle Wirkung entwickelt. Und solange wir uns an eher zuckerarme und feste Lebensmittel halten, erzeugt dies beim Kauen genügend mechanische Bewegung, um unsere Zähne von Bakterien zu befreien.
Wir sind aber moderne Menschen. Unser Speisezettel entspricht nicht mehr dem, was gemäss Evolution optimal für uns wäre. Unsere Nahrungsmittel sind weicher und zuckerhaltiger geworden, das gibt den Bakterien mehr Spielraum. Sie können sich stärker vermehren und einen Biofilm bilden – eine Art Bakterienkolonie, die auf unseren Zähnen lebt und munter wächst.
Deshalb ist es heutzutage besonders wichtig, dass wir uns richtig die Zähne putzen: Dieser Biofilm muss durcheinandergebracht und die Verbindung der Bakterien unterbrochen werden – und möglichst viele davon aus dem Mund gespült werden. Denn tun wir das nicht, so werden diese Kolonien immer grösser, produzieren mehr säurehaltigen Abfall und schwächen damit dauernd unseren Zahnschmelz und das Zahnfleisch.
Während einer Schwangerschaft kann das Wachstum der Bakterien in deinem Mund durch die chemische Zusammensetzung des Speichels, durch hormonelle Veränderungen sowie durch weitere Faktoren beeinflusst werden. Unter bestimmten Bedingungen können sich die Bakterien schneller vermehren.
Wir empfehlen dir deshalb wärmstens, dir mindestens zweimal am Tag gründlich die Zähne zu putzen. Klar, das kann anstrengend sein und vielleicht denkst du: «Ach, einmal ist keinmal. Über Nacht wird schon nichts passieren.» Leider doch. Denn jedes Mal, wenn die Bakterien eine Nachtschicht einlegen dürfen, schadest du damit ein bisschen deinem Zahnschmelz. Und ein paarmal «ein bisschen» – das macht mit der Zeit ganz schön viel aus.
Morgenübelkeit und Schwangerschaftsgelüste
Musst du dich morgens übergeben, so werden Mund und Zähne von Magensäure umspült. Sie kann die chemische Zusammensetzung deines Zahnschmelzes beeinflussen.
Dasselbe gilt auch für alle säurehaltigen Nahrungsmittel, auf die eine werdende Mutter starke Gelüste entwickeln kann: Aromatisierte Limonaden und Säfte – besonders Orange oder Grapefruit – sowie weitere Getränke auf Zitrusbasis.
Viele Säfte und auch die meisten Soft-Drinks enthalten Säure. Nach dem Genuss fühlen sich deine Zähne deshalb sich ein bisschen rauh an. Das ist so, weil sie buchstäblich in milder Säure gebadet wurden (meistens in Phosphorsäure). Es ist zwar sehr verdünnte Säure, doch das reicht bereits aus, um die schützenden Eigenschaften des Zahnschmelzes für kurze Zeit zu schwächen.
Säuren an und für sich sind nichts, wovor man Angst haben müsste. Lebensmittel- und Getränkehersteller sind gesetzlich dazu verpflichtet, ausschliesslich unbedenkliche Inhaltsstoffe zu verwenden. Wichtig ist einfach, was wir nach dem Genuss von solchen Sachen mit unseren Zähnen machen.
👉 Bitte warte 30 Minuten ab, bevor du dir nach einer Morgenübelkeits-Attacke oder nach dem Genuss von sehr zucker- oder säurehaltigen Sachen die Zähne putzt. In dieser Zeitspanne sind deine Zähne nämlich speziell empfindlich, was mechanische Schäden angeht. Nach einer halben Stunde aber kannst du beruhigt zur Zahnbürste greifen.
👉 Hast du einen ekligen oder sonst irgendwie unangenehmen Geschmack im Mund, so spül dir den Mund mit warmem Wasser aus. Aber bitte verzichte wirklich 30 Minuten lang aufs Zähneputzen. So bleibt dein Zahnschmelz länger intakt.
Stark säurehaltige Lebensmittel
• Zitrone, Limette, Granatapfel, Grapefruit, Orange, Mandarine, Apfel, Pfirsich, Ananas sowie die jeweiligen Säfte
• Blaue Pflaumen, Trauben
• Heidelbeeren
• Tomaten
• Die meisten aromatisierten Soft-Drinks inklusive kalorienfreie Zero-Getränke (achte bei der Inhaltsangabe auf Säuren)
Neutrale oder säurearme Lebensmittel
• Nüsse und Samen
• Mais, Sojabohnen, Miso, Tofu
• Joghurt und Milch (ungesüsst)
• Pilze
• Bohnen, Linsen, Broccoli
• Rüben, Kartoffeln
• Vollkorngetreide
• Kräutertees
• Fette wie z.B. Olivenöl und Avocados
Richtiges Zähneputzen während der Schwangerschaft
Super wäre, wenn du dir zweimal am Tag Zeit für die Pflege von Zähnen und Zahnfleisch nimmst: morgens und abends, bevor du ins Bett gehst.
- Achte auf die Inhaltsangaben deiner Zahnpasta. Wichtig sind ein niedriger RDA-Wert (gibt Abrasion des Dentins an) sowie schützende Eigenschaften. Vermeide in der Schwangerschaft Aktiv-Whitening-Zahnpasten, sie könnten deinen Zahnschmelz (zusätzlich) schwächen.
- Benutze eine sanfte Zahnbürste und putz dir gründlich und ohne Druck die Zähne – vorne und hinten, innen und aussen.
- Mit einer speziell kleinen Bürste erreichst du die hinteren Zähne (die Molaren) und reinigst zudem gründlich alle Bereiche entlang des Zahnfleisches – auch hier mit sanften, drucklosen Bewegungen.
- Interdentalbürsten befreien auch die Bereiche zwischen den Zähnen von Bakterien. Einmal rein, einmal raus, das reicht schon.
Wir empfehlen dir folgende Produkte:
Die schützende Zahnpasta mit niedrigem Abrasionswert: CURAPROX Enzycal 1450.
Mit ihren schützenden Enzymen und speichelaktivierenden Eigenschaften ist diese Zahnpasta geradezu perfekt, da deine Zähne jetzt besonders viel Pflege und Aufmerksamkeit brauchen. Das verwendete Fluorid ist natürlicher Bestandteil deiner Zähne und schadet weder dir noch deinem Baby.
Die ultra-softe Zahnbürste: CURAPROX CS 5460.
Diese Bürste wurde entsprechend der Vorgabe «maximale Wirkung, minimale mechanische Bewegung» entwickelt. Die 5’460 weichen Curen®-Filamente bieten dank abgerundeter Spitzen zusätzlichen Schutz vor Verletzungen. Bitte denk daran: Mit dieser Zahnbürste solltest du sanft und langsam putzen. Auch ohne Druck erledigen die dichten Filamente ihren Job absolut zuverlässig. So werden deine Zähne geschont und Bakterienreste trotzdem effizient entfernt.
Die Einbüschelbürste: CURAPROX CS 1006.
Diese Bürste wurde speziell für die Reinigung der hinteren Zähne sowie für den Zahnfleischsaum entwickelt. Der kleine Kopf mit den ultra-weichen Filamenten erreicht alle Stellen im Mund, auch die entlegensten.
Die Interdentalbürsten-Serie: CURAPROX CPS Prime series.
Die verschiedenen CPS-prime-Interdentalbürsten sind für den täglichen Gebrauch konzipiert. Am besten wäre es, wenn du einen Termin mit dem Zahnarzt deines Vertrauens vereinbarst. Er wird deine Zahnzwischenräume ausmessen und dir die passenden Grössen aus dem CPS-prime-Angebot zusammenstellen. Die Aufsätze der CPS prime sind austauschbar und dank Chirurgenstahl effizient, sicher und vor allem dünn genug, um selbst schmalste Zwischenräume zu reinigen.
Rede mit deinem Zahnarzt
Gute Mundpflege ist ein Bestandteil der Gesundheitspflege. Es ist wichtig, dass du regelmässig den Zustand deiner Zähne im Zusammenhang mit deinem allgemeinen Gesundheitszustand und Wohlbefinden abklärst. Treten während der Schwangerschaft ungewöhnliche Dinge wie Zahnfleischbluten oder -entzündungen auf, so suche bitte deinen Zahnarzt auf.
In den meisten Fällen sind solche Symptome schlicht das Ergebnis unzureichender Mundpflege – wenn du zum Beispiel am Abend regelmässig das Zähneputzen auslässt oder am Morgen nur mit einer Spülung gurgelst, anstatt die Zahnbürste in die Hand zu nehmen. In seltenen Fällen jedoch können sie auch Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sein, darum: lass es abklären.